Mittwoch, 13. April 2011

Gian Domenico Borasio - ÜBER DAS STERBEN (Verlag C.H.Beck)


Eine Kerze vor der Tür, das bedeutet auf der Station des Palliativmediziners Gian Domenico Borasio, dass in dem Krankenzimmer ein Mensch im Sterben liegt. Kleine Symbole wie dieses gehören zu dem Versuch, in der Medizin einen neuen, sensibleren Umgang mit dem Tod zu praktizieren.
Wie kaum ein anderer Arzt in Deutschland steht Borasio für eine Medizin am Lebensende, die das Leiden lebensbedrohlich Erkrankter lindern, ihre Lebensqualität und die ihrer Angehörigen verbessern will - statt künstliche Sterbensverlängerung zu betreiben. In diesem Buch beschreibt er, was wir heute über das Sterben wissen und welche Mittel wir haben, unsere Angst vor dem Tod zu verringern und für das Lebensende vorzusorgen.
Am Anfang steht ein ungewohnter Gedanke: Geburt und Tod haben viel gemeinsam, beide sind Ereignisse, für die die Natur bestimmte Programme vorgesehen hat. Sie laufen dann am besten ab, wenn sie möglichst wenig gestört werden. Sterbebegleitung ist viel mehr als medizinische Intervention. Vor allem lebt sie von der Kommunikation, dem Gespräch zwischen allen Beteiligten, das die psychosoziale und spirituelle Betreuung erst möglich macht. Borasio benennt aber auch ungeschminkt die schlimmsten Fehler am Lebensende und sagt, wie man sich am besten davor schützt - einschließlich konkreter Hinweise zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. 

ISBN-10: 3406617085 18,95 €

Wie Dana es wollte

Als sie den Tod kommen sah, wollte sie nicht mehr allein sein. Dana versammelte ihre Freunde und ihre Familie um sich, brachte alles in Ordnung. Sie wollte Fotos, sie wollte Eiersalat zum Frühstück. Ein Kleid für den Sarg, Briefe schreiben an ihren Jungen, und alle halfen mit. Die Geschichte eines Abschieds...
Link:

Dienstag, 12. April 2011

Als die Kaffeemühle streikte


Ein ganz tolles Fundstück!



Durch die Pflege ihrer demenzkranken Mutter ist Ulrike Strätling zum Schreiben gekommen. Ihre Vorlese- und Rategeschichten unterhalten nicht nur, sondern sie wecken auch Erinnerungen. Daher drehen sich alle Geschichten um Dinge und Begriffe aus dem alltäglichen Leben. In einfachen Sätzen sind Uhrzeiten, Jahreszeiten, Farben, Wochentage und vieles mehr in ein lustiges Erlebnis gepackt. Manchmal gibt es auch etwas zum Raten, zum Mitmachen oder zum Ergänzen. Die Geschichten sind kurz gehalten, damit der Kranke nicht überfordert wird. 

ISBN-10:3-7655-4123-0
Brunnen Verlag

7,99 €

ALZHEIMER


fortunately they won't remember

Montag, 11. April 2011

Wie wollen wir sterben?

Ein ärztliches Plädoyer für eine neue Sterbekultur in Zeiten der Hochleistungsmedizin

Diese Frage schieben die meisten Menschen lange vor sich her – „zu lange“, sagt der Mediziner Michael de Ridder, Leiter der Rettungsstelle am Berliner Vivantes-Klinikum am Urban. Die Fortschritte der modernen Medizin bewirken, dass der Tod nur noch selten plötzlich eintritt.
Das Sachbuch enthält ein engagiertes Plädoyer für eine bewusste Auseinandersetzung mit diesem Thema - individuell wie gesellschaftlich. De Ridder weiß, wovon er redet - er hat das Sterben kennen gelernt, unter anderem sieben Jahre auf einer Intensivstation und 15 Jahre im Notarztwa-gen im Einsatz. "Einfach so zu sterben ist in unserer Gesellschaft nicht mehr vorgesehen. Es stirbt kaum jemand ohne Infusion oder künstliche Ernährung." 
Statt Todkranke um jeden Preis am Leben zu erhalten, müssten Ärzte lernen, loszulassen und ihnen ein friedvolles und selbstbestimmtes Sterben zu ermöglichen."Es geht darum, ein Bewusstsein bei den Ärzten zu schaffen, dass wir bei jeder medizinischen Intervention (…) fragen müssen, 'tue ich etwas zum Wohl der Patienten oder dient dies nur zur Aufrechterhaltung des Organsystems?"
Eine Lebensverlängerung zum Selbstzweck lehnt de Ridder ab, grenzt sich jedoch deutlich von denen ab, die mittels der Sterbehilfe das Schicksal des Menschen selbst in die Hand nehmen wollen. Das Buch das Ärzte, Angehörige, und Interessierte lesen sollten, ist trotz des schweren Themas gut lesbar.

MICHAEL DE RIDDER: „WIE WOLLEN WIR STERBEN?“
DEUTSCHE VERLAGSANSTALT, 2010
ISBN: 978-3421044198
€ 19.90

Im Garten der Zeit wächst die Blume des Trostes




Je schöner die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung, aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
(Dietrich Bonhoeffer)

An Old Lady's Poem

What do you see, nurses, what do you see?

What are you thinking when you're looking at me?

A crabby old woman, not very wise,
uncertain of habit, with faraway eyes?

Who dribbles her food and makes no reply,
when you say in a loud voice, "I do wish you'd try!."

Who seems not to notice the things that you do,
and forever is losing a stocking or shoe...

Who, resisting or not, lets you do as will,
while bathing and feeding, the long day to fill.

Is that what you're thinking?

Is that what you see?

Then open your eyes, nurse; you're not looking at me.

I tell you who I am as I sit here so still,
as I do at your bidding, as I eat at your will.

I'm a small child of ten...with a father and mother,
bothers and sisters who love one another.

A young girl of sixteen...with wings on her feet,
dreaming that soon now a lover she'll meet.

A bride at twenty - my heart gives a leap,
remembering the vows that I promised to keep.

At twenty-five now I have young of my own,
who need me to guide and a secure happy home.

A woman of thirty, my young now grown fast,
bound to each other with ties that should last.

At forty my young sons have grown and are gone,
but my man's beside me to see I don't mourn.

At fifty once more, babies play round my knee,
again we know children, my loved one and me.

Dark days are upon me, my husband is dead,
I look at the future, I shudder with dread.

For my young are all rearing young of their own,
and I think of the years and the love that I've known.

I'm now and old woman, and nature is cruel.
'Tis jest to make old age look like a fool.

The body it crumbles, grace and vigour depart,
there is now a stone where I once had a heart.

But inside this old carcass a young girl still dwells,
and now and again my battered heart swells.

I remember the joys, I remember the pain,
and I'm loving, and living life over again.

I think of the years...all too few, gone too fast.
and accept the stark fact that nothing can last.

So, open your eyes people, open and see,
Not a crabby old woman; look closer...see ME!!

Hat Opa einen Anzug an?






Brunos Opa ist gestorben und Bruno stellt viele Fragen. Er sieht, wie die Erwachsenen mit ihrer Trauer umgehen und erlebt die Rituale rund um den Tod  Er begreift nun schmerzlich, dass Opa, den er sonst immer alles fragen konnte, nicht mehr da ist. Bruno ist wütend und traurig. Doch er findet einen Weg, mit dem Opa zu sprechen...



Das Buch geht auf humorvolle Art auf den Blickwinkel von ca. 5- bis 8-jährigen Kindern ein und öffnet den Erwachsenen die Augen für die Gefühle und Bedürfnisse trauernder Kinder. Besonders beeindruckend ist die „Kinderlogik“ in den Texten, die die teilweise sehr tristen Bilder ausgleichen. So isst Bruno sein Senfbrot mit der belegten Seite nach unten, damit es Opa vom Himmel aus nicht sehen kann, denn „Senf macht dumm“, hat Opa immer gesagt. Oder Bruno fragt, ob die Seele das sei, was er am Opa lieb habe.

AMELIE FRIED UND JACKY GLEICH: HAT OPA EINEN ANZUG AN?
ISBN-10: 3446190767  13,90 €